Geflüchtete und zugewanderte Frauen

Fremdes Land, fremde Sprache, fremde Kultur. Für geflüchtete und zugewanderte Frauen ist der Einstieg in den deutschen Arbeitsmarkt mit einigen Hürden verbunden. Doch das Land Niedersachsen will dabei helfen, diese zu überwinden. Viele der Frauen sind hoch motiviert, eine Stelle anzutreten. Inzwischen gibt es eine Menge "Trittleitern", die sie dabei unterstützen sollen, den Sprung auf den Arbeitsmarkt zu schaffen. Dazu zählen Beratungsstellen, Projekte und Netzwerke.

Angebote für gefüchtete und zugewanderte Frauen

"MY TURN" - Frauen mit Migrationserfahrung starten durch

"MY TURN" will Migrantinnen, die eigene Migrationserfahrung und einen erhöhten Unterstützungsbedarf haben, erreichen und unterstützen. Dabei handelt es sich um ein ESF-Bundesprogramm, das EU-Bürgerinnen, Drittstaatsangehörige und anerkannte geflüchtete Frauen anspricht. Es zielt auf diejenigen, die ihren Lebensmittelpunkt in Deutschland und mit der Erlaubnis dauerhaft hier zu leben, einen abstrakten Arbeitsmarktzugang haben. Der abgeschlossene Besuch eines Integrations-, Berufssprach- oder sonstigen Deutschsprachkurses ist ebenfalls Vorausssetzung.

Die Träger nehmen aktuell ihre Arbeit auf und werden im Rahmen der ersten Förderrunde von "MY TURN" bis Ende 2025 gefördert. Zusätzlich gibt es eine Vernetzungsstelle, die bundesweit alle "MY TURN"-Projekte unterstützt und vernetzt.

Weitere Informationen gibt es auf der Seite des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.

KAUSA-Landesstelle Niedersachsen – Region Hannover

Ziel des Projektes ist, junge Migrantinnen, Migranten und Geflüchtete für eine Ausbildung und Unternehmen als Ausbildungsbetriebe zu gewinnen. Damit führt die KAUSA-Landesstelle die Arbeit der zuvor regional aktiven KAUSA-Servicestellen weiter.
Die KAUSA-Landesstelle Niedersachsen unterstützt etablierte Beratungsstrukturen, um mehr Jugendliche mit Flucht- und Migrationsgeschichte und deren Eltern von einer Berufsausbildung zu überzeugen. Darüber hinaus sollen kleine und mittlere Unternehmen (KMU) für die Ausbildung der Jugendlichen geöffnet und der Anteil migrantengeführter KMU an niedersächsischen Ausbildungsbetrieben nachhaltig erhöht werden.

(Laufzeit bis 30.06.2024)

Weitere Informationen finden Sie hier.

 

Bundesagentur für Arbeit: Durchstarten mit „PerF-W“

Die Bundesagentur für Arbeit bietet mit PerF-W „Perspektiven für weibliche Flüchtlinge“ eine Maßnahme, die sich speziell an geflüchtete Frauen richtet. Dabei sollen die Frauen an den Ausbildungs- und Arbeitsmarkt herangeführt werden und die Berufspraxis sowie den berufsbezogenen Spracherwerb kennenlernen. Kompetenzen sollen gestärkt und aktiviert werden. Schwerpunkte der Maßnahme sind:

  • Informationen über die Möglichkeit der Anerkennung im Ausland erworbener Abschlüsse
  • Informationen über den deutschen Arbeitsmarkt
  • Feststellung und Erfassung vorhandener beruflicher Kenntnisse im „Echtbetrieb“
  • Bewerbungsunterstützung
  • Allgemeine Informationen über die Möglichkeiten der Arbeitsplatzsuche
  • Unterstützung im Umgang mit der JOBBÖRSE der BA und deren Funktionen
  • Vermittlung deutscher Sprachkenntnisse

In Niedersachsen bieten die Agenturen in Helmstedt, Hildesheim, Delmenhorst, Vechta und Cloppenburg diese Maßnahme an.

DGB-Netzwerk NeMiA: Gemeinsam geht’s leichter

Migrantinnen sind oft benachteiligt, wenn es darum geht, eine angemessen bezahlte und qualifikationsgerechte Beschäftigung zu finden. Zur Stärkung der Situation von Frauen mit Zuwanderungsbiographie hat der DGB Bezirk Niedersachsen – Bremen – Sachsen-Anhalt im Februar 2019 das „NeMiA - Netzwerk Migrantinnen und Arbeitsmarkt“ gegründet. Seit 2020 wird das Netzwerk in Kooperation mit der Bildungsvereinigung ARBEIT UND LEBEN Niedersachsen durchgeführt und auch vom Land gefördert.

Ziel des Projektes ist es, die Integration von Frauen mit Migrationsbiographie in den Arbeitsmarkt zu fördern. Es will Unternehmen, öffentliche Verwaltung und Verbände dabei unterstützen, sich dieser Zielgruppe stärker zu öffnen. Wesentliche Themenschwerpunkte des Netzwerkes sind:

  • Stärkung einer gerechteren Integration von Migrantinnen in den Arbeitsmarkt
  • Ausweitung und Vertiefung der Aktivitäten des NeMiA-Netzwerkes, insbesondere die Ausweitung auf weitere Regionen Niedersachsens
  • Interkulturelle Öffnung der Betriebe, des öffentlichen Dienstes und von Organisationen

Mehr dazu unter: https://niedersachsen.dgb.de/nemia

IQ Netzwerk Niedersachsen

Das IQ Netzwerk besteht aus zwölf Projekten in ganz Niedersachsen. Das Ziel ist es, die Arbeitsmarktchancen von Migrantinnen und Migranten zu verbessern. Um das zu erreichen, bieten die Mitarbeiter Beratung und Qualifizierung für alle wichtigen Akteure in diesem Prozess an:

  • Migrantinnen und Migranten
  • Unternehmen
  • Mitarbeitende der öffentlichen Verwaltung
  • Beratende und weitere Multiplikatorinnen und Multiplikatoren

Weitere Informationen dazu finden Sie hier.

Initiative Selbständiger Immigrantinnen e. V.

Die Initiative Selbständiger Immigrantinnen e. V. – kurz ISI – ist seit 1990 ein gemeinnütziger Verein internationaler Frauen, der Existenzgründungsqualifizierungen für Immigrantinnen entwickelt und durchführt. Die besondere Dynamik und Glaubwürdigkeit der Initiative resultiert aus unserem einzigartigen Leitmotiv: Von Immigrantinnen für Immigrantinnen. Alle Vorstandsmitglieder, Mitarbeiterinnen und Dozentinnen sind selbst Migrantinnen.

Mehr Informationen finden Sie auf der Homepage.

Podcast über die Arbeitsmarktintegration von Frauen mit Migrationsbiographie

"Dein Fachkräftefunk‘ – der Podcast vom Zentrum für Fachkräftesicherung und Gute Arbeit (ZEFAS)" – hat eine Folge über die Arbeitsmarktintegration von Frauen mit Migrationsbiographie veröffentlicht. Zu Gast war Rudaba Badakhshi, die als Regionalkoordinatorin OST im Projekt GemeinsamMUTig von dem Dachverband der Migrantinnenorganisationen (DaMigra) tätig ist.

Hier kann der Podcast angehört werden.

SIE gründet e.V. – Verband internationaler Entrepreneurinnen in Deutschland

SIE gründet e.V. – Verband internationaler Entrepreneurinnen ist der erste bundesweite Summit internationaler Unternehmerinnen in Deutschland. Er möchte Deutschland als Gründungsland für Unternehmen von Frauen bewerben und die bundesweite Vernetzung der verschiedenen Akteur:innen weiter vorantreiben.

Hier finden Sie weitere Informationen.

Hilfe für Ukrainerinnen

Allgemeine Informationen

Das Land Niedersachsen hat für ukrainische Staatsangehörige die wichtigsten Informationen, Ansprechpartner für Fragen zur Einreise sowie Beratungs- und Hilfsangebote zusammengestellt. Unter anderem wird auch erklärt, wann und unter welchen Umständen eine Arbeit aufgenommen werden darf. All das ist auf der Seite Niedersachsen.Klar. abrufbar.

Auch die Bundesagentur für Arbeit hat auf ihrer Seite einige Informationen, zum Beispiel für Sprachförderprogramme und eine Übersicht zu Förderinstrumenten, bereitgestellt.

MHH bietet Jobs

Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) möchte den in größter Not Geflüchteten zur Seite stehen und positive Perspektiven eröffnen. Sie vermittelt deswegen ganz direkt Jobangebote in ihrem Haus. Informationen dazu finden sich auf der Seite der MHH.

Aus anderen Bundesländern

Familienlotsinnen

Das Konzept "Familienlotsinnen" zur Integration von geflüchteten Frauen wurde an den Standorten Duisburg und Gelsenkirchen modellhaft von der RAG-Stiftung gefördert, geht auf eine gemeinsame Initiative der Landesregierung, der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit und der RAG-Stiftung zurück und wurde von der G.I.B. fachlich begleitet. Die sonst nur schwer erreichbare Zielgruppe durch gezielte Ansprache und zielgruppenspezifische Angebote zu erreichen und die Frauen bei der Integration in die Gesellschaft und in den Arbeitsmarkt zu unterstützen – das ist das Ziel des Ansatzes. Und es gelingt!

Durch die Familienlotsinnen, die die kulturellen Hintergründe der geflüchteten Frauen kennen und an den ganz unterschiedlichen Bedarfen, Lebenssituationen und Potentialen ansetzen, werden die Frauen erreicht. Die Familienlotsinnen halten einerseits eine enge Zusammenarbeit mit dem Jobcenter aufrecht und bauen andererseits ein Vertrauensverhältnis zu den geflüchteten Frauen auf.

Mehr dazu lesen Sie auf der Seite des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen.

Migrantinnen gründen

Das Projekt "MIGRANTINNEN gründen - Perspektive Selbständigkeit" ist ein Sonderprojekt der Koordinierungsstelle Frauen & Wirtschaft. Es wird aus Mitteln des Hessischen Ministeriums für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen (HMWEVW), des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) sowie des Frauenreferats der Stadt Frankfurt am Main gefördert.

Menschen mit Migrationshintergrund sind überdurchschnittlich gründungsaktiv. Gerade Frauen verfügen über interkulturelle Kompetenzen und spezielles Know-How, was sich in ihren vielfältigen Geschäftsideen widerspiegelt. Für die erfolgreiche Umsetzung ihrer beruflichen Selbständigkeit ist eine intensive Planung im Vorfeld grundlegend. Dabei möchte das Projekt helfen.

Mehr Informationen dazu gibt es auf der Seite des Vereins jumpp.

Wirkungsanalyse des Bundesprogramms "Stark im Beruf - Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein"

Wie gelingt es, Mütter mit Migrationshintergrund an den Arbeitsmarkt zu bringen? Was bringt ein Extra-Programm zur Beschäftigungsförderung für diese Frauen? Das ESF-Bundesprogramm „Stark im Beruf – Mütter mit Migrationshintergrund steigen ein“ gibt Antworten aus der Erfahrung an 90 Standorten bundesweit. Die vorliegende Wirkungsanalyse wertet den Ansatz von „Stark im Beruf“ bei der Erwerbsförderung von Migrantinnen in Familienverantwortung aus.  Die Analyse steht als pdf-Datei auf der Webseite des Bundesfamlienministeriums zum Download zur Verfügung.

Starke Mütter - starke Geschichten

Mehr als eine Million Mütter mit Migrationsgeschichte sind nicht erwerbstätig, obwohl mehr als jede Dritte gern in den Beruf einsteigen möchte. In einer Broschüre werden sechs Frauen vorgestellt, die den Weg in den Beruf geschafft haben. Sie stehen für über 17.000 Teilnehmerinnen des ESF-Bundesprogramms „Stark im Beruf“, das seit 2015 Mütter mit Migrationshintergrund an bundesweit 90 Standorten bei ihrem Weg in die Erwerbstätigkeit begleitet hat. Die Broschüre steht auf der Webseite des Bundesfamilienministeriums zum Download zur Verfügung.

RIKA

RIKA – Regionale Initiativen und Kooperationen für Frauen am Arbeitsmarkt

Mit dem neuen Programm RIKA (kurz für Regionale Initiativen und Kooperationen für Frauen am Arbeitsmarkt) fördert das Land Projekte, die Frauen bessere Chancen am Arbeitsmarkt bieten. Damit möglichst viele Projekte gefördert werden können, stellt die Landesregierung bis 2029 40 Millionen Euro an Landesmitteln und europäischen Mitteln zu Verfügung.

Gefördert durch: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Kofinanziert von der Europäischen Union