Gender Pay Gap: Europäische Nachbarn machen es besser!

Im Jahr 2023 betrug der unbereinigte Gender Pay Gap in Niedersachsen und Deutschland 18% und lag damit deutlich über dem EU-Durchschnitt von 12%. Das schreibt das Landesamt für Statistik Niedersachsen. EU-weit blieb die Spannweite der Verdienstunterschiede groß: Den höchsten Wert verzeichnete Lettland mit 19%, während Luxemburg mit -1% sogar einen leicht umgekehrten Trend aufwies.

Betrachtet man die Entwicklung seit 2018, sank der Gender Pay Gap in Malta am stärksten (-8 Prozentpunkte). Auch in Belgien, Estland und Frankreich reduzierte sich der Abstand deutlich um jeweils 5 Prozentpunkte. Einen Anstieg gab es hingegen in Ungarn (+4 Prozentpunkte), Griechenland (+3 Prozentpunkte) sowie Zypern und Rumänien mit jeweils +2 Prozentpunkten.

Niedersächsischer Arbeitsmarkt bleibt stabil
Die EU-Arbeitskräftestichprobe dient dazu, vergleichbare Arbeitsmarktdaten für alle Mitgliedstaaten der EU auf Basis des Wohnorts zu erheben. In Deutschland erfolgt die Datenerhebung im Rahmen des Mikrozensus, dessen Definitionen sich von denen der Beschäftigungs- und Arbeitslosenstatistik der Bundesagentur für Arbeit unterscheiden.

Im Jahr 2024 betrug die Erwerbstätigenquote in Niedersachsen laut Eurostat 77,4% und lag damit erneut über dem EU-Durchschnitt, der zuletzt 70,8% erreichte. Im Vergleich zum Vorjahr stiegen beide Quoten leicht: In Niedersachsen um 0,3 Prozentpunkte, in der EU-27 um 0,4 Prozentpunkte. Unter den EU-Mitgliedstaaten wiesen die Niederlande mit 82,3% erneut die höchste Erwerbstätigenquote auf, gefolgt von Malta (79,5%) und Deutschland (77,4%). Die niedrigsten Quoten entfielen 2024 auf Italien (62,2%) und Griechenland (63,3%). Innerhalb Niedersachsens war die Erwerbstätigenquote in der Statistischen Region Lüneburg mit 79,1% am höchsten, während sie in der Statistischen Region Braunschweig mit 75,8% den niedrigsten Wert erreichte.

Erwerbslosenquote in Niedersachsen leicht gestiegen
Im Jahr 2024 sank die Erwerbslosenquote in den EU-27-Staaten erneut und erreichte nun 5,9%. In Niedersachsen hingegen stieg die Quote ausgehend von einem geringeren Niveau leicht auf 3,1%. Die niedrigste Erwerbslosenquote unter den EU-27-Staaten verzeichnete, wie bereits im Vorjahr, die Tschechische Republik mit 2,6%, gefolgt von Polen mit 2,9%. Die höchsten Quoten entfielen ebenfalls wie im Vorjahr auf Spanien (11,4%) und Griechenland (10,1%), wobei beide Werte gegenüber 2023 gesunken sind.

Die Statistische Region Braunschweig verzeichnete 2024 in Niedersachsen mit 3,3% erneut die höchste Erwerbslosenquote. An zweiter Stelle lag, wie im Vorjahr, die Statistische Region Hannover mit 3,2%, dicht gefolgt von der Statistischen Region Weser-Ems mit 3,1%. Die Statistische Region Lüneburg stagnierte auf einem sehr niedrigen Niveau von 2,6%. Damit befinden sich die niedersächsischen Regionen im EU-Vergleich weiterhin auf den unteren Plätzen.

Fazit
Der niedersächsische Arbeitsmarkt zeigt sich im europäischen Vergleich weiterhin stabil. Die Erwerbstätigenquote liegt über dem EU-Durchschnitt, während die Erwerbslosenquote auf niedrigem Niveau leicht gestiegen ist. Innerhalb des Landes bestehen regionale Unterschiede, diese bleiben jedoch insgesamt moderat. Der geschlechtsspezifische Verdienstunterschied ist in Niedersachsen weiterhin deutlich ausgeprägt und liegt über dem EU-Durchschnitt.

Quelle: Landesamt für Statistik Niedersachsen

Gefördert durch: Niedersächsisches Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung
Kofinanziert von der Europäischen Union