Frauen und die Gefahr der Altersarmut

Kürzlich lud der Landesfrauenrat Niedersachsen e.V. (LFRN) gemeinsam mit dem Sozialverband Deutschland (SoVD), Landesverband Niedersachsen, zum Fachforum „Wenn (Care-)Arbeit arm macht. Frauen und das Risiko der Altersarmut“ ein. Ziel der Veranstaltung war es, die Ursachen und Lösungsansätze für die alarmierende Altersarmutsgefährdung von Frauen zu diskutieren.

Das Fachforum wurde durch ein Grußwort der Staatssekretärin Dr. Christine Arbogast aus dem Sozialministerium Niedersachsen eröffnet. Prof. Dr. Jutta Schmitz-Kießler, Hochschule Bielefeld lieferte in ihrem Fachvortrag einen tiefen Einblick in die „Strukturelle Benachteiligung und Altersarmut bei Frauen“.
Sie betonte die Notwendigkeit, die gesellschaftlichen Rahmenbedingungen zu verändern, um Frauen vor Altersarmut zu schützen: „Geringe Löhne, die Hauptverantwortung für Care-Arbeit, und häufig nur abgeleitete Rentenansprüche – wenn wir das alles nicht ändern, bleibt Altersarmut von Frauen vorprogrammiert. Mutter zu werden, darf nicht in Altersarmut führen – ein solidarischer Sozialstaat kann für gerechte Renten sorgen!“

In einer Podiumsdiskussion tauschten sich Vertreterinnen der Parteien im Landtag – Karin Emken (SPD), Sophie Ramdor (CDU), Pippa Schneider (Bündnis 90/Die Grünen) – sowie Vertreterinnen des LFRN und des SoVD über Lösungsansätze aus. Diskutiert wurden unter anderem gerechtere Rentenmodelle, eine bessere Anerkennung von Sorgearbeit sowie Maßnahmen zur Lohngerechtigkeit.

Lösungsansätze für eine gerechte Altersvorsorge
Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Fachforums waren sich einig: Es braucht strukturelle Veränderungen, um die Altersarmut von Frauen nachhaltig zu bekämpfen. Zu den diskutierten Ansätzen zählen:

  • Geschlechtergerechte Aufteilung von Sorgearbeit: Unbezahlte Pflege- und Erziehungsarbeit muss zwischen Männern und Frauen gleichmäßiger verteilt werden.
  • Ausbau von Betreuungsangeboten: Kinderbetreuung und Pflegeeinrichtungen müssen ausgebaut werden, um Frauen eine durchgängige Erwerbstätigkeit zu ermöglichen.
  • Lohngerechtigkeit: Gleicher Lohn für gleiche Arbeit ist entscheidend, um die Rentenlücke zwischen Männern und Frauen zu schließen.
  • Reform des Rentensystems: Modelle wie eine Grundrente oder eine stärkere Berücksichtigung von Sorgearbeit könnten Frauen im Alter besser absichern.

Das Fachforum hat deutlich gemacht, dass Altersarmut bei Frauen ein drängendes gesellschaftliches Problem ist, das entschlossen angegangen werden muss. Der Landesfrauenrat Niedersachsen wird sich weiterhin für eine gerechte Altersvorsorge einsetzen, die die Lebensleistung von Frauen anerkennt und ihnen ein würdevolles Leben im Alter ermöglicht.

Quelle: Landesfrauenrat Niedersachsen

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